conflict & communication online, Vol. 2, No. 2, 2003
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Wilhelm Kempf
Konstruktive Konfliktberichterstattung - ein sozialpsychologisches Forschungs- und Entwicklungsprogramm

Friedensjournalismus ist ein relativ junges Forschungsfeld der Psychologie, das sich erst im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts herauskristallisiert hat. Aufbauend auf Ergebnissen der Sozialpsychologie (Gruppenprozesse, Sozialer Einfluss, Konfliktforschung, Einstellungsveränderung), der Propaganda- und Feindbildforschung sowie auf Modellen des Konfliktmanagements und der konstruktiven Transformation von Konflikten, wird untersucht, welche Einflussfaktoren den eskalationsorientierten Bias herkömmlicher Kriegsberichterstattung bedingen und wie dieser in eine de-eskalations- bzw. friedensorientierten Konfliktberichterstattung transformiert werden kann. Der vorliegende Aufsatz skizziert dieses Forschungs- und Entwicklungsprogramm in sechs Abschnitten: (1) Erkenntnisinteresse, (2) Aufgabenstellung, (3) Theoretische Grundannahmen (4) Kriegsdiskurse vs. Friedensdiskurse, (5) Ein zwei Stufen Modell, und (6) Journalistentrainings.

 

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Zum Autor:
Wilhelm Kempf, seit 1977 Professor für Psychologische Methodenlehre und Leiter der Projektgruppe Friedensforschung an der Universität Konstanz. Schwerpunkte: Gewaltfreie Konfliktlösungen, Konstruktion sozialer Wirklichkeit durch die Massenmedien. Veröffentlichungen u.a.: "Konflikt und Gewalt" (Münster: agenda, 2000); "Los Medios y la Cultura de Paz" (gemeinsam mit Sonia Gutiérrez Villalobos, Berlin: regener, 2001); "Journalism and the New World Order. Vol. II. Studying War and the Media (gemeinsam mit Heikki Luostarinen, Göteborg: Nordicom, 2002).

Adresse: Fachbereich Psychologie, Universität Konstanz (www.uni-konstanz.de), D-78457 Konstanz. eMail: Wilhelm.Kempf@uni-konstanz.de