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Die Leserschaft von
conflict & communication online nimmt weiterhin zu. Während
des zweiten Erscheinungsjahres (2003) waren es bereits über 35.000
Besucher, die mehr als 12.500 Artikel von unserer Website herunter geladen
haben.
Volume 3 (2004) erscheint
nun als Doppelheft zum Thema "Nachrichtenmedien, Peace-Building und
Versöhnung in Nachkriegsgesellschaften". Als Neuerung enthält
es erstmals auch eine Rubrik "Buchbesprechungen", die wir kontinuierlich
fortsetzen werden, um die Leser auf einschlägige Neuerscheinungen
aufmerksam zu machen.
Während die Untersuchung von Kriegsberichterstattung und Propaganda
auf eine lange Tradition in der sozialwissenschaftlichen Forschung zurückblicken
kann, gibt es bislang erst wenige Untersuchungen, welche die Medienberichterstattung
über Nachkriegs- und Friedensprozesse zum Gegenstand haben. Der vorliegende
Band von conflict & communication online nimmt sich dieses
Themas sowohl unter theoretischer als auch unter empirischer Perspektive
an.
Im Zentrum der theoretischen Arbeiten stehen konzeptionelle Fragen wie
ein Friedensdiskurs in den Medien aussehen könnte, welchen Einschränkungen
er unterliegt und wie sie überwunden werden können (Shinar),
welchen Beitrag die Medien - insbesondere in einem entwicklungspolitischen
Kontext - zur Konfliktprävention leisten können (Becker) und
welche förderlichen und hinderlichen Rahmenbedingungen aus dem Prozess
der Nachrichtenproduktion resultieren (Bläsi).
Die empirischen Fallstudien haben teils historische, teils aktuelle Konfliktfelder
zum Gegenstand, die sich im Spannungsfeld zwischen Peacebuilding und Versöhnung
auf der einen und der Legitimation militärischer Interventionen auf
der anderen Seite bewegen. Als Beispiel für einen andauernden, aus
der Sicht der Beteiligten gelungenen Friedensprozess wird die bundesdeutsche
Presseberichterstattung über Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg
untersucht (Jaeger). Als Beispiel eines aktuellen Konfliktfeldes, dessen
Entwicklungsperspektiven noch offen sind, fungieren die deutsche Medienberichterstattung
über Jugoslawien nach Milosevic (Annabring et al.), sowie das norwegische
Selbstbild als Friedensbringer während des Afghanistan-Krieges (Ottosen).
Sowohl eine zeitgeschichtliche als auch eine aktuelle Komponente hat der
Wandel der Berichterstattung über die UdSSR/ Russland in der finnischen
Presse (Luostarinen & Suikkanen).
Die Untersuchung der Rolle, welche die Medien für die Eskalation
und Deeskalation von Konflikten spielen, wird auch in den kommenden Ausgaben
von conflict & communication online fortgeführt werden,
die den Themenschwerpunkten "Nachrichtenmedien in internationalen
Konflikten" (News Media in International Conflict; Vol. 4, No. 1)
und "Konfliktberichterstattung und deren Rezipienten" (Conflict
Journalism and the Audience, Vol. 4, No. 2) gewidmet sein werden. Deadline
für die Einreichung von Manuskripten sind der 31. Oktober 2004 bzw.
30. April 2005.
Konstanz
- Berlin
Im Juli 2004
Wilhelm
Kempf
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