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Lea Mandelzis
Die Darstellung des Friedens im Nachrichtendiskurs: Perspektiven und
Möglichkeiten des Friedensjournalismus
Der vorliegende Artikel
berichtet anhand einer exemplarischen Diskursanalyse über eine Situation,
in welcher die ideologisch dominierten Nachrichtendiskurse über Konflikt
und Gewalt in der israelischen Öffentlichkeit friedliche Perspektiven
und die Hoffnung auf Frieden angeregt haben.
Durch die Analyse der Diskurse in den israelischen Printmedien im Anschluss
an die Unterzeichnung des Oslo -Abkommens am 13.09.1993 wurden drei Diskurstypen
mit unterschiedlichen Profilen extrahiert. In der Stimmung und Ausdrucksweise
innerhalb der israelischen Medien hatte sich zu jener Zeit bereits eine
interessante Wendung vollzogen: die gewohnten Kriegsdiskurse waren plötzlich
durch friedensbezogene Darstellungen und Bilder ersetzt worden.
Die Autorin zeigt, dass der Begriff Frieden durch seine Verbreitung in
Zeiten eines revolutionären Umschwunges in der israelischen Politik
überstrapaziert wurde und so nicht nur die Friedensperspektiven wieder
in weitere Ferne rücken ließen, sondern auch zu einer Rückkehr
der Nachrichtendiskurse in einen kriegsorientierten Bezugsrahmen führte.
Ziel der vorliegenden Studie war es auf der einen Seite, Rahmensysteme
zu identifizieren, mit denen friedensbezogene Themen in den Nachrichtendiskursen
kommuniziert werden und auf der anderen Seite die negativen Auswirkungen
mangelnder Passung von Diskurstyp und aktueller politischer Situation
deutlich zu machen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Begriffe
Krieg und Frieden durch die impliziten Botschaften eines Textes häufig
mit ungewollten Bedeutungen aufgeladen werden.
Es wird deutlich, dass bestimmte Diskurstypen in der Berichterstattung
über Konflikte, Kriege und Friedensverhandlungen besonders geeignet
sind, um einen angemessenen Bezug zur Bedeutsamkeit des Friedens herzustellen.
Dagegen bergen ungemessene Diskursformen die Gefahr, dass die Chancen
auf eine Entwicklung vertrauensvollerer Beziehungen zwischen den Konfliktparteien
reduziert werden.
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Zur Autorin:
Lea Mandelzis ist außerordentliche Professorin an der School of
Communication am Sapir Academic College in Israel. Ihre Forschungsschwerpunkte
beinhalten Konfliktforschung, Kriegs- und Friedensdiskurse in Nachrichtenmedien,
mediale Repräsentationen und Bilder, sozio-politische Kommunikation
und internationale Kommunikation. Sie veröffentlichte viele Artikel
zu Friedensdiskursen und Friedensjournalismus im Rahmen der Keshew (The
Organization for the Protection of Democracy in Israel and Media Monitoring)
und arbeitet mit an der Entwicklung eines universitären Lehrplans
für Friedensjournalismus.
Sie ist Vorstandsmitglied der International Peace Research Association(IPRA)
und Vorsitzende der Kommission für Friedensjournalismus.
Lea Mandelzis hat hauptberufliche als Journalistin in Israel gearbeitet
und ist Mitglied der Forschungsgruppe für Friedenjournalismus des
Toda Institute of Global Peace and Policy Research.
eMail: mandelzis@hotmail.com
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