conflict & communication online, Vol. 9, No. 1, 2010
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Wilhelm Kempf
Muster der Israelkritik und ihre Beziehung zum modernen Antisemitismus

Obwohl der Ausdruck antisemitischer Einstellungen diskreditiert ist, verschwand der Antisemitismus nicht gänzlich aus der deutschen Öffentlichkeit. Er transformierte sich in subtilere Gewänder und fand in der Kritik an der israelischen Palästinapolitik sogar eine scheinbar unverdächtige Ausdrucksform. Gleichwohl kann nicht davon ausgegangen werden, dass jegliche Israelkritik antisemitisch motiviert ist.
Der vorliegende Aufsatz bedient sich der Latent Class Analyse um typische Muster der Israelkritik zu identifizieren und setzt diese zu manifestem, sekundärem und latentem Antisemitismus in Beziehung.
Die Ergebnisse der Untersuchung legen nahe, dass es nicht so sehr die Israelkritik per se ist, die uns beunruhigen sollte, als vielmehr die Art und Weise, wie Israel von manchen seiner Kritiker kritisiert wird. Zugleich weisen sie darauf hin, dass sich auch hinter scheinbarer Neutralität, die jegliche Israelkritik vermeidet, antisemitische Tendenzen verbergen können.

 

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Zum Autor:
Wilhelm Kempf, seit 1977 Professor für Psychologische Methodenlehre und Leiter der Projektgruppe Friedensforschung an der Universität Konstanz. Seit 2002 Herausgeber von conflict & communication online. Arbeitsschwerpunkte: Gewaltfreie Konfliktlösungen, Konstruktion sozialer Wirklichkeit durch die Massenmedien.

Adresse: Fachbereich Psychologie, Universität Konstanz, D-78457 Konstanz.
Website: http://www.uni-konstanz.de/FuF/SozWiss/fg-psy/ag-meth/
eMail: wilhelm.kempf@uni-konstanz.de