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Wilhelm Kempf
Muster der Israelkritik und ihre Beziehung zum modernen Antisemitismus
Obwohl der Ausdruck
antisemitischer Einstellungen diskreditiert ist, verschwand der Antisemitismus
nicht gänzlich aus der deutschen Öffentlichkeit. Er transformierte
sich in subtilere Gewänder und fand in der Kritik an der israelischen
Palästinapolitik sogar eine scheinbar unverdächtige Ausdrucksform.
Gleichwohl kann nicht davon ausgegangen werden, dass jegliche Israelkritik
antisemitisch motiviert ist.
Der vorliegende Aufsatz bedient sich der Latent Class Analyse um typische
Muster der Israelkritik zu identifizieren und setzt diese zu manifestem,
sekundärem und latentem Antisemitismus in Beziehung.
Die Ergebnisse der Untersuchung legen nahe, dass es nicht so sehr die
Israelkritik per se ist, die uns beunruhigen sollte, als vielmehr
die Art und Weise, wie Israel von manchen seiner Kritiker kritisiert wird.
Zugleich weisen sie darauf hin, dass sich auch hinter scheinbarer Neutralität,
die jegliche Israelkritik vermeidet, antisemitische Tendenzen verbergen
können.
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Zum Autor:
Wilhelm Kempf, seit 1977 Professor für Psychologische Methodenlehre
und Leiter der Projektgruppe Friedensforschung an der Universität
Konstanz. Seit 2002 Herausgeber von conflict & communication online.
Arbeitsschwerpunkte: Gewaltfreie Konfliktlösungen, Konstruktion sozialer
Wirklichkeit durch die Massenmedien.
Adresse: Fachbereich
Psychologie, Universität Konstanz, D-78457 Konstanz.
Website: http://www.uni-konstanz.de/FuF/SozWiss/fg-psy/ag-meth/
eMail: wilhelm.kempf@uni-konstanz.de
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