conflict & communication online, Vol. 18, No. 2, 2019
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Wilhelm Kempf
Begriffe und Konzepte des Friedensjournalismus

Gegenstand dieses Aufsatzes ist die Klärung der Grundbegriffe und kritische Gegenüberstellung der durchaus verschiedenen Auffassungen des Friedensjournalismus seitens Kempf (1996) und Galtung (1998). Wie gezeigt wird, liegt den Modellen von Galtung und Kempf nicht nur ein unterschiedlicher Friedensbegriff zugrunde, sondern die Autoren unterscheiden sich auch in ihrem Verständnis von Gewalt und Gewaltfreiheit, sowie in der theoretischen Fundierung ihrer Modelle des Friedensjournalismus. Anhand einer Auseinendersetzung mit Lynch & McGoldricks (2005) Rezeption des Friedensjournalismus wird auf Kritik eingegangen, die Loyn (2008) und Hanitzsch (2004, 2008) daran geübt haben und die Vereinbarkeit des für Kempfs Modell zentralen Begriffs der Fehlwahrnehmung mit dem Konzept der sozialen Konstruktion der Wirklichkeit aufgezeigt. Den Abschluss des Aufsatzes bildet eine Skizze der Hauptergebnisse bisheriger und der dringendsten Aufgaben zukünftiger friedensjournalistischer Grundlagenforschung.



 

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Zum Autor:
Wilhelm Kempf ist Professor emeritus für Psychologische Methodenlehre und Friedensforschung an der Universität Konstanz. Seit 2002 ist er Herausgeber von conflict & communication online (www.cco.regener-online.de). Seine Forschungsinteressen umfassen quantitative und qualitative Forschungsmethoden, gewaltfreie Konfliktlösung, Friedensjournalismus und die soziale Konstruktion der Wirklichkeit in den Massenmedien. Zur Zeit arbeitet er an einem Forschungsprojekt über „Israelkritik, Umgang mit der deutschen Geschichte und Ausdifferenzierung des modernen Antisemitismus”.
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