conflict & communication online, Vol. 20, No. 1, 2021
www.cco.regener-online.de
ISSN 1618-0747

 

 

 

Autorname
Konstruktive Berichterstattung über Verhandlungen

Ausgehend von der Eskalationsdynamik von Konflikten und den Prinzipien einer kooperativen Konfliktbearbeitung entwickelt der vorliegende Aufsatz Empfehlungen dafür, wie die Medien über Verhandlungen konstruktiv berichten und der friedlichen Streitbeilegung eine Chance gegeben können. Um dies zu gewährleisten und vernünftige Gemeinsamkeit zwischen den Verhandlungsteilnehmern und der Öffentlichkeit herzustellen, muss die Berichterstattung schon im Vorfeld der Verhandlungen einsetzen, den Verhandlungsprozess kritisch begleiten, die Öffentlichkeit über Verhandlungsergebnisse umfassend informieren und die Gründe darlegen, warum die erarbeitete Konfliktlösung für alle Konfliktparteien akzeptabel ist bzw. sein sollte. Während des Verhandlungsprozesses auftretende Schwierigkeiten dürfen nicht zum Anlass genommen werden, die Flinte ins Korn zu werfen, und allfälligen Regelverletzungen seitens einer der Konfliktparteien ist nicht mit Schuldzuweisungen, sondern mit Argumenten entgegenzutreten.



 

  englischer Volltext  
 

Zum Autor:
Wilhelm Kempf ist Professor emeritus für Psychologische Methodenlehre und Friedensforschung an der Universität Konstanz. Seit 2002 ist er Herausgeber von conflict & communication online (www.cco.regener-online.de). Seine Forschungsinteressen umfassen quantitative und qualitative Forschungsmethoden, gewaltfreie Konfliktlösung, Friedensjournalismus und die soziale Konstruktion der Wirklichkeit in den Massenmedien. Zur Zeit arbeitet er an einem Forschungsprojekt über „Israelkritik, Umgang mit der deutschen Geschichte und Ausdifferenzierung des modernen Antisemitismus”.
eMail: cco@regener-online.de, Website: http://www.pfkn.regener-online.de/