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conflict & communication online, Vol. 21, No. 2, 2022 www.cco.regener-online.de ISSN 1618-0747 |
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Globale Solidarität und Verantwortung Paulo Freire gilt bis heute als Wegbereiter und Inspirationsquelle zahlreicher progressiver Ansätze in Bildungswissenschaft und pädagogischer Praxis. Mit der von ihm in den 1950er Jahren entwickelten dialogisch-situativen Didaktik gelang es, in wenigen Wochen Erwachsene zu alphabetisieren. Hierbei ging es nicht nur um den bloßen technischen Erwerb des Lesens und Schreibens. Das grundlegende Interesse bestand vielmehr darin, die ‚Kultur des Schweigens‘ aufzubrechen, in der die Unterdrückung aufrechterhalten wird, und eine ‚Kultur des Dialogs‘ zu etablieren, in der sich Chancen zur gesellschaftlichen Veränderung entfalten. Reflektiert hat Freire diese Form der gesellschaftlichen Bewusstseinsbildung u.a. in seinem 1970 in Brasilien erschienenen Buch Pädagogik der Unterdrückten, das ihn weltweit als kritischen Pädagogen, Bildungstheoretiker und Sozialaktivisten bekannt machte. Kritische Erwachsenenbildung & Integrationsforschung Christine Zeuner setzt sich in ihrem Aufsatz mit ‚Gesellschaftlichen Kompetenzen‘ als Konzept kritischer politischer Erwachsenenbildung im Anschluss an Oskar Negt auseinander. Ausgehend von biographischen Kontextualisierungen zu seiner Person werden die ‚Gesellschaftlichen Kompetenzen‘ erläutert und der Frage nachgegangen, welche Bedeutung diesen, besonders der ‚Gerechtigkeitskompetenz‘, heute zukommt. Prekarität - Flucht & Migration - Soziale Arbeit Das Thema Kinderarmut wird von Dominik Novkovic bildungstheoretisch in den Blick genommen. Der Autor diskutiert die Notwendigkeit einer Neukonturierung der Sozialen Arbeit als gesellschaftskritische politische Bildung vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen. Dabei geht er auf die Frage(n) ein, wie Bildung unter Rückbezug auf Paulo Freires befreiungspädagogischen Ansatz zu verstehen ist und welche Konsequenzen sich daraus für eine bildsame Soziale Arbeit ergeben müssen. Salzburg, im Oktober 2022 Aida Kell-Delic, Miriam Hannig, Wassilios Baros, Solvejg Jobst, Joachim Schroeder & Jutta Lütjen
Die Gastherausgeber:innen: Aida Kell-Delić ist Universitätsassistentin und Dissertantin an der Paris Lodron Universität Salzburg im Fachbereich Erziehungswissenschaft und Mitglied in der Projektgruppe Empirische Migrationsforschung Salzburg (PREMISA). Ihre Forschungsschwerpunkte sind erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung, herkunftssprachlicher Unterricht und biographische Bildungsprozesse im Kontext von Migration. Miriam Hannig ist Dissertantin an der Paris Lodron Universität Salzburg im Fachbereich Erziehungswissenschaft sowie Grundschullehrerin. Zu ihren Forschungsinteressen zählen diversitätssensible und rassismuskritische Schul- und Bildungspolitik, historisches Lernen im Anfangsunterricht sowie Geschichtskultur. Wassilios Baros ist Professor für Bildungsforschung an der Paris Lodron Universität Salzburg und leitet die Projektgruppe Empirische Migrationsforschung Salzburg (PREMISA). Seine Forschungsinteressen umfassen migrationspolitische Bildungsforschung, Latente Stilanalysen von Kommunikationskulturen und Rezipientenforschung. Solvejg Jobst ist Professorin für Erziehungswissenschaft und akademische Leiterin des Ph.D.-Programms 'Studies of Bildung and pedagogical practices' an der Fakultät für Bildung, Kunst und Sport, Western Norway University of Applied Sciences. Zuvor arbeitete sie als Professorin für Internationale und Interkulturelle Bildungsforschung an der Universität Magdeburg in Deutschland. Sie veröffentlicht und forscht in den Bereichen Lehrerprofession, interkulturelle/internationale Bildung, Bildung für soziale Gerechtigkeit und Forschungsmethodik. Joachim Schroeder ist Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Beeinträchtigungen des Lernens an der Universität Hamburg. Forschungsschwerpunkte: Lernen, Erziehung und Bildung unter Bedingungen von Armut, Migration und Flucht, sozialräumliche Schulentwicklung, Bildungsreformen in Lateinamerika und in islamischen Ländern, Alphabetisierung und Grundbildung Jugendlicher und Erwachsener. Jutta Lütjen ist Doktorin der Philosophie, Dipl.-Sozialpädagogin, Dipl. Pädagogin, Supervisorin, Coacherin, Organisationsberaterin, Systemische Familientherapeutin, Yogalehrerin und Yogatherapeutin. Ihre Lehr-, Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Sokratik, Mäeutik, Dialogisches Lernen, Anthropologie, Aneignungs- und Bildungsprozesse, Bewusstseinsbildung, Befreiungspädagogik, Heterogenität und Differenzierung, Systemische Interventionen, Kommunikation.
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