Wilhelm Kempf & Irena Schmidt-Regener (Hrsg.)
Krieg, Nationalismus, Rassismus und die Medien
Buchreihe Friedenspsychologie,
Band 4, 303 S., kt., DM 49.80, LIT-Verlag Münster, 1998.
ISBN 3-8258-3592-8
Mit dem Ende des Kalten
Krieges und dem Entstehen neuer bewaffneter Konflikte im Nahen Osten, in Südosteuropa
und Afrika ist eine anhaltende Diskussion zwischen Journalisten, Medienwissenschaftlern
und Friedensforschern in Gang gekommen, welche die Rolle der Medien kritisch
beleuchtet. Der vorliegende Sammelband steuert zu dieser Diskussion insgesamt
26 theoretische und empirische Studien bei, deren Autoren - Psychologen, Soziologen,
Politik-, Medien- und Sprachwissenschaftler - aus sechs verschiedenen europäischen
Nationen stammen: Deutschland, Finnland, Norwegen, Österreich, Serbien
und Slowenien.
Ausgehend von der Perspektive einer konstruktiven, gewaltfreien Transformation
von Konflikten wird untersucht, wie die Medien zur Eskalation oder Deeskalation
von Krieg, Nationalismus und Rassismus beitragen. Das Spektrum der untersuchten
Konflikte reicht vom Kalten Krieg über den Golfkrieg bis zu den Kriegsschauplätzen
im ehemaligen Jugoslawien und in Afrika. Gegenstand der Untersuchungen sind,
neben der Berichterstattung in den traditionellen Nachrichtenmedien, auch die
neuen Medien, insbesondere Computerspiele. Nicht nur bewaffnete Konflikte werden
untersucht, sondern auch die gewaltfrei verlaufenden Prozesse der Rekonstruktion
nationaler Identitäten im Europa der Nachkriegszeit und deren Transformation
seit Ende des Kalten Krieges ebenso wie der sich zunehmend verschärfende
alltägliche Rassismus und die neue Rolle, welche die Bundeswehr im Rahmen
deutscher Außenpolitik zu spielen beginnt.
Aus dem Inhalt: Kriegsberichterstattung zwischen Propaganda und Friedensjournalismus * Die Medien im ex-jugoslawischen Bürgerkrieg * Der alltägliche Rassismus * Die Konstruktion nationaler Identitäten im Europa der Nachkriegszeit * Zur Militarisierung der Außenpolitik im wiedervereinigten Deutschland * Gewalt und neue Medien * Perspektiven gewaltfreier Konfliktbewältigung.